Das Facebook der Gekränkten, Gereizten und Beleidigten

Warum kommt soviel "böses" über die sozialen Netzwerke?

Wir erleben in vielen Lebensbereichen zunehmend Gereiztheit und auch Beleidigtsein, Gekränktsein.

 

Das lässt sich oft in Kommentaren und Postings in den sog. "sozialen" Medien beobachten: Was da zutage kommt, ist nicht wirklich Bösartigkeit, sondern Gekränktheit, Verteidigung nach Verletzung.

  

Denn viele Menschen sind zerbrechlicher und verletzbarer, als sie zugeben möchten. Das kleine verletzte Kind in uns, hat uns scheinbar nie verlassen. 


Verletzungen

Es genügen wenige Schlüsselworte und schon geht eine Assoziationskaskade los, es werden im Gehirn Daten abgerufen, die je nach Verletzungsbild dazu passen. Was dann herauskommt, ist eine Reaktion auf das vergangene, nicht auf das was gerade im Außen läuft. Solange Verletzungen nicht geheilt sind, solange wir unser Denken nicht neu bewerten, gibt es keine Chance, aus den alten Reaktionsmustern auszubrechen – unser Denken und Interpreter ist eine mächtige Instanz..

Das ewige Kind

Die vorausgegangenen Traumatas müssen keine großen Ereignisse gewesen sein, oft sind es Empfindungen aus der Kindheit.

 

Die Wahrnehmung von den Eltern verraten, missachtet, wenig geliebt oder gelobt zu werden hinterlässt ein gekränktes, abgewiesenes, übersehenes Kind.

 

Dieses Kind ist im Erwachsenen immer noch wirksam und wird in allen Lebenssituationen spürbar. Davon bleibt der Arbeitsplatz nicht ausgenommen. Über dieses Kind-Referenzkonto wird enorm viel "abgerechnet".

 

Mangels Kompensationsmöglichkeit, zB. durch ein gesundes Selbstbewusstsein schaukeln sich auch die kleinsten Konflikte auf und es gibt es soviel Beleidigtsein.


Überreizung bis in den Krisenmodus

Wir leben in einer Welt, in der Spannung von allen Seiten permanent bleibt. Das Datenbombardement führt zu einem ständigen Krisenmodus im Gehirn. Ein andauerndes Spannungshoch, das Kontrollsysteme weitgehend ausschaltet und uns im Kämpfen-oder-Flüchten-Modus hält. Das ist extrem anstrengend. Entspannungsphasen gibt es kaum noch – in der Freizeit reizen wir uns mit Kampfspielen und Elektronik bis zum Einschlafen weiter.

Eskalation von kleinigkeiten

Ob in Facebook, privat oder auch auf der Arbeit Eine Situationen kann mittlerweile in Blitzesschnelle total eskalieren.

 

Längere Unruhephasen, mangelnde Anerkennung, das Grundgefühl der Machtlosigkeit oder tiefgreifende organisatorische Mängel am Arbeitsplatz verunsichern den Menschen. Das Aufblasen von Kleinigkeiten zu ständigen Katastrophen ist dafür auch recht symptomatisch.


Lösungswege

 

Es ist lebensnotwendig die aufgestauten Energien durch Bewegung rauszulassen, in den Wald zu gehen, einen Boxsack aufzuhängen, oder zu laufen. Elektronische Geräte nicht mit ans Bett zunehmen.

 

Atemtechniken, Klopfakupressur oder andere Entspannungstechniken zu üben. Die Selbstbeobachtung und Wahrnehmung zu stärken und das eigene Denken zu beobachten. Dissoziationstechniken helfen wunderbar aus der inneren und äußeren Stresssituation augenblicklich herauszutreten.

 

Sich regelmäßig in eine Tiefenentspannung zu begeben kann zu einer nachhaltigen Verbesserung des Wohlgefühls und der Ausgeglichenheit führen. Einmal damit angefangen, ist dies ein Weg zurück in eine wunderbare ... 

Geborgenheit

Quelle: Phaidros Krugmann / Johann Beran

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Sonntag, 14 Januar 2018 15:53)

    Du hast das Problem sehr passend beschrieben. Böse ist niemand. Gut, daß du das so deutlich klarstellst.
    Liebe Grüße
    Monika