Wenn ein Affe einem Tiger begegnet
Wenn ein Affe einem Tiger begegnet, so fixiert er ihn mit seiner ganzen Aufmerksamkeit. Sein Gehirn ruft Muster ab die auf Kampf oder Flucht vorbereiten. Dopamin stimuliert die Nebenniere derart, dass diese Stresshormone produzieren.
Die Vorbereitung auf´s Kämpfen oder Flüchten braucht eine erhöhte Muskelspannung und eine andere Versorgung der Muskelzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Herzschlag und Atmung verändern sich.
Die Affentechnik
Johann Beran, klinischer Psychologe und Arbeitspsychologe empfiehlt in Stresssituationen die Affentechnik, denn Affen hüpfen in solchen Situationen wie Kinder herum, sie explodieren gewissermaßen, doch Kinder kommen dann in die Schule und lernen zu implodieren. "Wenn ein Affe einem Tiger begegnet, so widmet er diesem die höchste Aufmerksamkeit. Gleichzeitig ruft sein Gehirn ein Muster ab, das auf Kampf oder Flucht vorbereitet: Dopamin stimuliert die Nebenniere, die berühmten Stresshormone zu produzieren, die dann wiederum das Gehirn beim Umbau von Mustern im gesamten Organismus braucht.
Kämpfen oder Flüchten?
Sich auf Kämpfen/Flüchten vorzubereiten braucht eine erhöhte Muskelspannung, was eine andere Versorgung der Muskelzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff bedingt, was wiederum durch eine Änderung der Herzschlagfolge und der Atmung geschieht.
Gleichzeitig wird das Blut von fürs Kämpfen weniger gebrauchten Bereichen wie Verdauung und Sexualorganen zu den Muskeln umgeleitet.
Alles ändert sich
Auch im Gehirn verändert sich so manches. Der Affe nimmt nun immer mehr nur den Tiger wahr (Tunnelblick), das Spüren wird reduziert, das Immunsystem stellt auf Bakterienbekämpfung (Bisswunden) um, was Viren jetzt mehr Möglichkeiten einräumt, und die Datenverarbeitung (Hippocampus) wird eingeschränkt. Cortisol ist ein sehr mächtiges Hormon, das sich in viele organische Prozesse einmischt. Für den Menschen bedeutet das, je mehr Stress, desto mehr Arbeitsbremsen im Gehirn, und das Spannunghalten (Tiger betrachten = z. B. schwierige Aufgabe unter Zeitdruck lösen) erschöpft zusätzlich.
Sich bewegen bring Segen
Dazu müssen wir im Arbeitsleben neben der Autopilotfunktion auch den frontalen Cortex strapazieren - es sollen ja keine Fehler geschehen." Da Menschen nach Ansicht Bernans nicht wie Affen reagieren können, empfiehlt er statt Implodieren sich ganz dem Kämpfen/Flüchten-Muster hinzugeben und zu explodieren, statt zu implodieren.
Er empfiehlt in diesem Fall kurz aufzuspringen, Stiegen hinauf zu rennen oder auf einen Boxsackzu schlagen. Danach kann man wieder klar denken und die Verdauung kann sich normalisieren. Diese Affentechnik lässt auch den Cortisolspiegel rasch abfallen. In einigen Unternehmen hängen deshalb übrigens Boxsäcke und Handschuhe.
Stangl, W. (2018). Stressbewältigung Methoden. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/Stressbewaeltigung.shtml (2018-01-12)
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